Nur noch kurz die Welt retten

Nur noch kurz die Welt retten

Ding Dong. Es klingelt. Vor der Tür stehen drei Teenies in Kluft und mit Hüten und wollen dir Kekse für einen guten Zweck verkaufen. So oder so ähnlich stellt sich der Ein oder Andere die Pfadfinder vor. Nicht zuletzt, weil in Filmen oft solche Klischees aufgegriffen werden.

Ich muss zugeben, dass wir bei uns im Stamm bisher noch nie über Kekse verkaufen nachgedacht haben. Aber sollten wir das? Als wir Mitarbeiter uns im Januar zusammensetzten und das neue Jahr planten, haben wir gemerkt, dass in der Vergangenheit der Großteil unserer Aktivitäten sich nur innerhalb unseres Stammes abspielten. Das ist grundsätzlich nicht verkehrt, da wir ja auch den Zusammenhalt in der Gruppe stärken wollen – was nicht immer ganz einfach ist. Aber wie wollen wir der Gesellschaft dienen, wenn wir uns nur in unseren Kreisen bewegen? Also doch Kekse verkaufen? Und wie ist das mit „Jeden Tag eine gute Tat“?

Beim Nachdenken über dieses Thema werde ich persönlich herausgefordert und beginne mal wieder, mir über unser Tun Gedanken zu machen. Verfehlen wir unseren Auftrag? Nein! Das Problem ist nur, dass wir nach großen Taten Ausschau halten und dabei die ganzen kleinen, scheinbar nebensächlichen Tatsachen aus dem Blick verlieren. Wie war das nochmal mit dem Zusammenhalt in der Gruppe? Bei uns dürfen die Kinder und Teenies so kommen wie sie sind, dürfen ihr wahres Ich zeigen und werden aber auch gefordert und gefördert, in ihrem Wesen zu wachsen. Dafür sind Eltern dankbar, denn im Klassenverband oder in anderen Vereinen sieht es oft anders aus.

Und wie war das gleich nochmal letzten Sommer, als wir gemeinsam das angrenzende Waldstück von etlichen toten Bäumen bereinigten, diese in handliche Stücke sägten und der Besitzerin vor die Scheune lieferten. Klar, das hatte jetzt nicht für unser gesamtes Dorf eine Relevanz, aber für diese alleinstehende Frau machte es einen großen Unterschied und sie war uns sehr dankbar.

Merkst du was? Wir müssen nicht die ganze Welt retten, (denn das hat Jesus schon getan ;-)), sondern ganz natürlich in unserem (Stammes-) Alltag den kleinen, aber feinen Unterschied machen. Manchmal passiert das so nebenbei, manchmal dürfen wir bewusst nach Gelegenheiten Ausschau halten und anpacken. Wir jedenfalls haben uns zweiteres für dieses Jahr auch ganz fest vorgenommen und sind gespannt, wie das dann praktisch aussieht.